„Tango mit Inés“ – Ein Roman nicht nur für Liebhaberinnen des erotischen Tanzes…

Elena arbeitet als Tangolehrerin in Buenos Aires und lebt dort mit ihrer langjährigen Geliebten Caridad.

Seit ihrer Jugend trägt Elena das Rätsel ihrer verstorbenen Tante Marí in sich und begibt sich nun endlich auf Spurensuche nach Las Palmas, wo Marí in den 60er Jahren eine Zeit lang lebte und offensichtlich als Malerin tätig war.

Elena weiß nicht viel über ihre Tante, außer dass die Künstlerin, genau wie sie, Frauen liebte und ihr Leben auf tragische Weise selbst beendete.

Elenas Familie schweigt sich aus und so bleibt Elena nichts anderes übrig als sich mit den wenigen Informationen, die sie hat, allein auf eine lange Reise ins Ungewisse zu machen.

Auf Gran Canaria trifft Elena auf Inés, der sie beim Tango näherkommt. Die beiden scheinen auf dem Parkett miteinander zu verschmelzen und verlieren sich für einen Moment ineinander. Nach einem kurzen, intensiven Intermezzo trennen sich ihre Wege zunächst. Aufgestaute Wut, Enttäuschung und leise Gefühle sowie die sexuelle Anziehung machen es den beiden Frauen beinah unmöglich, sich einander anzunähern und doch unterstützt Inés Elena bei ihrer Suche nach der wahren Geschichte ihrer Tante.

Die beiden Frauen erfahren von Rosalia, einer Frau der oberen Klasse, die jahrelang mit Marí in Buenos Aires gelebt hat. Die Liebe der beiden Frauen durfte nur im Geheimen gelebt werden und war doch von immenser Kraft. Aber warum ist Marí 1963 nach Gran Canaria gereist und was ist ihr dort widerfahren? Als scheinbar gebrochene Frau kehrte sie zurück und malte fortan nur noch düstere Bilder.

Elena und Inés geben nicht auf und folgen jedem noch so kleinen Hinweis bis sie endlich die Wahrheit finden. Auch ihre eigene…

Buchcover

Bettina Isabel Rocha hat mit ihrem Roman ein wahres Meisterwerk geschaffen. Wer vorher noch nicht tanzbegeistert war, wird es nach dieser Lektüre definitiv sein.

Rocha versteht es, der Leserin den Tango ins Blut zu schreiben und man bekommt Lust, sofort in die nächste Tangobar zu laufen, um sich in die Arme einer begnadeten Tänzerin zu werfen und dort für einen Moment Argentinien in sich zu spüren.

Neben der Leidenschaft für Tango, wird der Leserin eine wunderbare und tragische Geschichte zweier Frauenpaare erzählt – Marí und Rosalia sowie Elena und Inés.

Die Rückblenden auf Marís Leben sowie die komplizierte Begegnung von Inés und Elena nehmen die Leserin gefangen, wecken die Neugier und fesseln bis zur letzten Seite.

Dieser Roman beweist, dass eine schöne Geschichte nicht immer von einem Happy End im klassischen Sinne gekrönt sein muss, um ewig im Gedächtnis zu bleiben.

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