England im Jahre 1215: Um ihrem Vater einen Gefallen zu tun und ihr Land vor der Armut zu bewahren, gibt die schöne Lady Isabelle dem ungelenken Werben Brian Caddingtons nach und willigt ein, diesen zu heiraten.
Am Tag ihrer Verlobung trifft sie in den hofeigenen Stallungen auf den geheimnisvollen Sir Ross, der eine Anziehung auf Isabelle ausübt, derer sie sich nicht zu entziehen vermag. Obwohl Sir Ross der Erzfeind ihres zukünftigen Mannes ist, kann Isabelle nur noch an ihn denken.
In den Wirren der Verlobungsvorbereitungen wird in das Gemach der engsten Vertrauten Isabelles eingebrochen und ein mysteriöses Amulett entwendet, dass ihr Isabelles Mutter kurz vor deren Tod für ihre Tochter übergeben hat, damit diese es zur rechten Zeit an sich nehmen kann.
Isabelle findet sich inmitten kriegerischer Zeiten, einer unbefriedigenden Ehe, der heimlichen Leidenschaft zu einem Unbekannten und rätselhafter Ereignisse rund um ein Amazonenvolk der sagenumwobenen Insel Cyane wieder. Mit Hilfe von Sir Ross begibt sich Isabelle auf die Suche nach der Geschichte ihrer Mutter und wird Teil eines Abenteuers, das vor allem von der Gier nach Macht und Geld ihres Gatten und dessen Vater bestimmt wird.
Die wichtigste Rolle jedoch nimmt Sir Ross ein, dem sich Isabelle immer mehr verbunden fühlt und der sich als Brians verhasste Schwester Rose Caddington zu erkennen gibt.
Trotz aller Hindernisse, die es für Isabelle zu überwinden gilt, um ihre Herkunft aufzuspüren, kommen sich Rose und Isabelle immer näher und können ihre Gefühle und Leidenschaft füreinander nur schwer unterdrücken.
Doch es liegt eine lange, schwere Zeit und unzählige Zweifel vor den beiden Frauen, bis sie erkennen, welchen Weg sie gehen müssen, um ihr persönliches Glück zu finden und zudem ein wunderbares Volk zu retten…
„Das Erbe der Lady Eleanor“ ist nach einem Fachbuch, der erste Roman, den Hanna Friedrich (*1967) veröffentlicht hat. Sie wollte damit etwas Leichtes fürs Herz schreiben.
Doch dieser Roman ist weit mehr als das. Frau muss kein Fan von historischen Sagen oder Rittergeschichten sein, um nicht sofort von der Schönheit der Worte in den Bann gezogen zu werden. Die Autorin versteht es mit ihrer Sprache Bilder zu malen, die es der Leserin nahezu augenblicklich ermöglichen, sich im Jahre 1215 wiederzufinden und die leise wachsende Liebe zweier Frauen zu spüren.
Vom ersten Wort an ist man gefesselt und gespannt. Die Ungeduld, zu erfahren, wie es auf der nächsten Seite weitergehen wird, ist kaum auszuhalten und so ist es nicht verwunderlich, dass man das Buch erst dann wieder zur Seite legen kann, wenn es ausgelesen ist.
Dieser Roman ist so wunderschön geschrieben und erzählt eine so reichhaltige und facettenreiche Geschichte, die ihresgleichen sucht und vor allem Lust auf mehr macht.
Es ist zu hoffen, dass Hanna Friedrich noch oft die Lust verspürt, unseren Herzen etwas Leichtes zu gönnen.